Garnison  Köln

Die Geschichte der Wehrmacht in Köln

Die Stellung "Rondorf"

Die schwere Flak bei Köln-Rondorf

Erläuterungen zum Prinzip der Reichverteidigung (1933-1945) samt Vorgeschichte sollen an dieser Stelle nicht erläutert werden. 

Grundsätzlich unterschied man zwischen einer „beschränkt ausgebauten“ Flakbatterie und einer solchen im „Vollausbau“. Die hiesige Variante muss noch geklärt werden. 

Im Wesentlichen bestand eine Feuerstellung aus vier an den Ecken eines offenen Rechtecks gelegenen Geschützständen, wobei die Längsausdehnung des Rechtecks in der Regel Südsüdwest bis Nordnordwest ausgerichtet war, wie es auch beim vorliegenden Relikt der Fall war. In der Mitte befand sich die Gerätestellung mit E-Messgerät im südlichen Bereich und dem Kommandohilfsgerät im Norden (die genau Funktion und Organisation einer schweren Flakstellung wird an andere Stelle erklärt werden).  Zusammen bildeten diese Gerätschaften die Befehlsstelle II. Verbunden waren beide Stände durch einen geknickten Gang. Ungefähr in der Mitte dieses Ganges befand sich eine Nische für einen Verteilerkasten von wo aus die Kabel zur Übertragung der Schusswerte an die einzelnen Geschütze zusammenliefen.

In einiger Entfernung (einige 100m) lag eine abgesetzte Gerätestellung für das Hauptkommandogerät (Befehlsstelle I) mit einer weiteren Unterkunftsbaracke.


1.1 Die Geschützstände 

Bei den Geschützständen gab es keine Regelbauten, wie es z.B. bei Bunkern der Fall war. Die Grundrissformen lassen sich allerdings in drei Grundtypen unterscheiden nämlich kreisförmig, oval und eckig.

Bei sämtlichen Anlagen ist jedoch die Breite der Ein- und Ausfahrt für die Geschütze gleich, nämlich drei Meter. Die Standfläche im Inneren hat nahezu immer einen Durchmesser von sieben Metern. Auch die einzelnen Nischen für Gerät-, Unterschlupf und Munition hatten einheitliche Abmessungen (ca. 1,50m Tiefe und bis zu 2m breit), deren Anzahl innerhalb der Geschützstände variierte allerdings. Die Ein- und Ausfahrten lagen fast immer im Norden bzw. Süden und waren aus Betonwänden die zur jeweiligen äußeren Öffnung hin abgeschrägt waren. Die Wandstärke betrug 40cm, manchmal bis zu 50 cm. Die Ein- und Ausfahrten konnten durch Holzbohlen, Sandsäcke usw. verschlossen werden. Eventuelle Löcher im Boden bzw. Aussparungen in der Wandung können darauf hinweisen. Außerdem gab es Entwässerungseinbauten. 


1.2 Die Gerätestellung der Befehlsstelle II

Bekannt sind hier zwei verschieden Grundformen, eine runde und eine eckige. Im Inneren gab es bei beiden Formen jeweils zwei große und eine kleine Nische. Der oben bereits erwähnte Verbindungsgang war bei beiden Varianten gleich. 

Der Zugang zu den Ständen erfolgte über eine Treppe mit vier Stufen und einer Gesamthöhe von einem Meter. Die Seiten der Treppe waren abgeschrägt und endeten 10cm über dem Treppenende.

Das E-Messgerät stand auf einem 80cm hohen Betonsockel mit einem Durchmesser von vier Metern. 

Die Außenwände hatten eine Stärke von 50cm und waren bis zu 1,75m hoch.