Garnison  Köln

Die Geschichte der Wehrmacht in Köln

Das Preußische Forts III - Dienststelle: Flugwachkommando Köln

Betreiber: 11. Flugmelde-Reserve-Kompanie 6, Feldpostnummer L 39266 

Dienstsitz: Köln,Bonner Wall 116 (Polizeigefängnis) 1939-1943 danach ? 

Das Flugwachkommando Köln lag in der Kölner Südstadt, genauer am Bonner Wall 116, wie schon durch die Stadt Köln bestätigt. Die Örtlichkeit war das ehemalige preußische Fort III der Festungsstadt Köln. Das Fort, postalisch Bonner Wall 108-120, war nach dem I.Weltkrieg Gefängnis und stand eine Zeit auch leer. Ab Ende der 1920er Jahre wird die Nutzung wohl intensiviert und die Örtlichkeit wird im Adressbuch als Polizeigefängnis geführt und einige Polizeibeamte erhalten dort eine Dienstwohnung.

Ab 1933 wir das Polizei-Gefängnis zu eine Drehscheibe der Hatz auf SPD und KPD und anderer Regimegegner  Von hier aus gingen Transporte in die Emsland-Lager und in die frühen KZ´s (KZ-Oranienburg , Börgermoor, Esterwegen u.a.).

Auch eine Nutzung als "wildes SA-Gefängnis" gab es wohl, aber das wäre noch genauer im EL-DE zu recherchieren.

Die Nutzung als "Gefechtstand" des Flugwachkommando Köln beginnt wohl mit der Mobilmachung und reicht bis zu einer Aktennotiz aus dem Jahr 1943.(Verlegung des FluKo. in einen Bunker in den nahe gelegenen Volksgarten). Ein Grund für die Verlegung wird auch die Erkenntnis gewesen sein das das alte Fort III nicht so sicher war wie man dachte, denn es wurde bei einem Luftangriff strukturell schwer beschädigt. Ob das FluKo.verlegt wurde ist nicht bekannt, es war aber bis Anfang 1945 im Luftgau VI eingesetzt. Das ergibt sich aus der feldpostalischen Auflösung der oben genannten Feldpostnummer.

Ein weiteres Indiz dafür sind gefundenen Erkennungsmarken (EKM) der 11. Flugmelde-Reserve-Kompanie 6, die bei offiziellen Grabungen der Bodendenkmalpflege der Stadt Köln im Kriegsschutt des Fort III gefunden wurden.

Die Flugwachkommandos (Flukos) bzw. Flugmeldezentralen hatten die Aufgabe Meldungen der Flugwachen zu bearbeiten und ggf. weiter zu leiten. Dabei war eine hohe Effizienz unumgänglich. Die Flukos hatten bei einer Meldung zunächst zu entscheiden ob diese unmittelbar, also unausgewertet oder ausgewertet an die angeschlossenen Truppen und Dienststellen weitergegeben werden sollte. Anschließend wurde die Meldung kartenmäßig (Maßstab 1 : 300000) dargestellt und mit den Beobachtungen weiterer Flugwachen und Flakmeßstationen verglichen. 

Waren die feindlichen Flugzeuge 200 km entfernt, erfolgte die Warnung an die

Jägergeschwader

Fliegerhorste

Einsatzhäfen 

und dem Eisenbahnluftschutz im Bereich des Flukos.

Bei einer Entfernung von 120 km kamen noch folgende Stellen hinzu:

Flakartillerie

Luftschutzwarndienst

Eisenbahnflugwarndienst

Bei einer Anflugentfernung von 40 bis 50 km wurden lediglich nur noch die letzten drei Dienststellen alarmiert.


Quellen: 

- Seidler, Franz W.: " Blitzmädchen" Die Geschichte der Helferinnen der deutschen Wehrmacht, Bonn 1998. 

- Roeseling, Severin: "Das braune Köln" Ein Stadtführer, Emons, Köln 2003.