Fliegerhorst Köln-Ostheim
Allgemeines:
Der Fliegerhorst Köln-Ostheim lag 7,3 km östlich von Köln, Nordrhein-Westfalen. Das Flugfeld lag unmittelbar nordöstlich davon.
Ursprung:
Die ersten Planungen gehen zurück auf das Jahr 1934, die ersten Bautätigkeiten fanden jedoch erst ab dem 21. April 1936 statt. Die Indienststellung des Flugfeldes erfolgte ab dem 8. Juni 1937. Die Einheiten des Fliegerhorst Ostheims waren maßgeblich am Westfeldzug im Sommer 1940 der Deutschen Wehrmacht beteiligt. Ab diesem Zeitpunkt bis ins Jahr 1944 diente der Fliegerhorst hauptsächlich als Transitfliegerhorst, teilweise auch für Nachtjägereinheiten. Von September 1944 bis zum März 1945 war die Nachtjagd samt Boden(kampf)einheiten in Ostheim fest stationiert.
Ausdehnung:
Das Areal umfasste ca. 1150 x 915 Meter mit einem birnenförmigen Flugfeld.
Rollbahn:
Die Start- und Landebahnen bestanden aus drainiertem Rasen. Bis zum Dezember 1943 gab es keine asphaltierte Start-/ Landebahn. Es gab jedoch eine umgebende Straße um das Flugfeld. Dieses war ausgestattet mit einer N-S-verlaufenden Notbeleuchtung, umgebende und Abwehrbefackelung und Suchscheinwerfer. Außerdem gab es ein visuelles Lorenz-System für den Nachtflugbetrieb.
Treibstoff :
Tankstellen lagen vor den Hangars mit unterirdischen Treibstoffreservoirs wahrscheinlich im südöstlichen Bereich der Anlage.
Infrastruktur:
Es gab einen großen Hangar, einen Werkstatthangar (Motorenlager) und drei mittlere Hangars die in einer Reihe in der nordwestlichen Ecke des Geländes aufgeregt standen. Vor diesen drei Hangars gab es jeweils eine asphaltierte Fläche für Arbeiten an den Maschinen. Sämtliche Hangars waren mit Tarnnetzen versehen.
Das Hauptquartier, die Flugkontrolle, administrative und Lagergebäude, Baracken, Kantinen etc. lagen in einem langen Halbrund hinter den Hangars.
Die nächste Bahnanbindung lag 2,5km südöstlich des Flugfeldes.
Ausbreitung:
Neben dem eigentlichen Flugfeld samt Gebäude dehnte sich das Areal noch auf zwei Gebiete im Osten und Westen auf. Hier gab es insgesamt 36 offene Unterstände für Flugzeuge.
Verteidigung:
Der Fliegerhorst wurde in unmittelbarer Nähe durch sieben schwere Flakbatterien (je 4 bis 6 Geschütze) und sechs leichte Flakeinheiten verteidigt. Eine der leichten Flak war auf einem Flak-Turm positioniert.
Satellit/ Scheinflugplatz
Bemerkungen:
Im Zuge der Bombenangriffe der RAF und USAAF auf die Stadt Köln im Zeitraum von 1940- 1945 wurde auch der Fliegerhorst Ostheim immer wieder Ziel dieser Angriffe.
10. November 1944: Bombardement von 96 B-17 "Flying Fortresses".
17. November 1944: Das Rollfeld war auf Grund zahlreicher Bombenkrater ausser Betrieb. Russische und weibliche ukrainische Zwangsarbeiter wurde zur Beseitigung der Schäden eingesetzt.
10. Januar 1945: Bombardements durch 83 B-17 "Flying Fortresses". Dadurch fielen 14 deutsche Sturzkampfbomber des Types Ju 87 der NSGr. 2 auf Grund geringer bis starke Schäden aus.
6. Februar 1945: Gelegenheit-Bombardements durch 12 B-17 "Flying Fortresses".
8. März 1945: Der Flugplatz wird evakuiert und durch Einheiten der U.S. 13th Armored Division erobert, die bis zum 13. April 1945 dort die Stellung hielten.
Operative Einheiten:
April - Juni 1937: I./ JG 234September 1939 - Mai 1940: Stab, I., II./ St. G. 77Dezember 1939 - Februar 1940: I. (Jagd)/ LG 2Mai 1940: 17./ Kur. z. b. V. 5 und 11. (N)/ JG 2Mai - Juni 1940: Stab, I., III./ KG 1August - Oktober 1940: Kur. z. b. V. 106Dezember 1940 - März 1941: Stab, II./ JG 53April - Juni 1944: II./ NJG 2Juli - Dezember 1944: Stab/ NJG 2August - Dezember 1944: II./ NJG 2Januar 1945: II./ SG 4
Kommandos:
Fl. H. Kdtr. E Butzweilerhof (1939 - 1940)Fl. H. Kdtr. E 11/VI (1940)Fl. H. Kdtr. Köln-Butzweilerhof (bis 1943)Fl. Pl. Kdo. A 17/VI (1943 - März 1944)
Fl. H. Kdtr. A (o) 9/VI (April 1944 - März1945)
Kommandanten:
Obstlt. Peter Bouillon (25. September 1943 - 7. März 1944?)...
Stationierte Einheiten:
Teile des Lw.- Bau- Btl. 109/ XI (K) (Oktober 1944)...
Bunkeranlagen auf dem Gelände des ehemaligen Fliegerhorstes Köln-Ostheim
1. Bunkereingang. Genauer Zweck des Bunkers nicht definiert. Zustand am 22. Januar 2020
Abb.1: Lage des Bunkers auf dem Gelände des heutigen Klinikums. (Quelle: TIM-online, abgerufen am 22. Januar 2020.)
Quellen:
- Diverse Archive nach Henry L. deZeng IV.
- Fotos Sammlung Wehrmachtsarchiv Köln. (Kapitel "Bunker")
- tim-online