Der Fliegerhorst Köln-Butzweilerhof
Allgemeines:
Der Fliegerhorst Köln-Butzweilerhof lag 7,2 km Nord-westlich von Köln, Nordrhein-Westfalen und 1,6 km südwestlich vom Kölner Stadtteil Longerich.
Ursprung:
Ursprünglich als internationaler Verkehrsflughafen mit Zollabfertigung angelegt diente er bis zum Sommer 1940 vornehmlich als basis für zweimotorige Jagdfliegereinheiten und Einheiten der Langstrecken- Aufklärung.
Der Butzweilerhof galt während des zweiten Weltkrieges als Kölns größter Fliegerhorst, die Nutzung wurde jedoch bis 1944 immer weiter eingeschränkt.
Ausdehnung:
Das Areal umfasste ca. 1650 x 915 Meter.
Rollbahn:
Die Start- und Landebahnen bestanden aus Rasen mit umgebenden Sand, ausgerüstet auch für nächtliche Starts und Landungen.
Infrastruktur:
Es gab Treibstofflager und Tankstellen, Wasser- und Munitionsdepots. Außerdem neben einer guten Verkehrsanbindung einige Annehmlichkeiten. Entlang der Süd-östlichen Begrenzung lag neben den Werkstätte, der Verwaltung, dem Fuhrpark und der Flugleitung ein großer und zwei kleinere Hangar. Am nördlichen Ende dieser Süd-östlichen Begrenzung gab es einen kleinen Block Barracken. Ein größeres Barracken-Areal lag 2 km süd-östliche des Fliegerhorstes, das durch eine Nebenstrecke der Eisenbahn bedient wurde.
Ausbreitung:
Im nördlichen und Süd-östlichen Bereich dehnten sich insgesamt 45 offene Flugzeugunterstände aus, die mit einem Tarnnetz abgedeckt waren.
Verteidigung:
Der Fliegerhorst wurde in einem Radius von 4 km durch vier schwere und fünf leichte Flakeinheiten verteidigt (Stand Februar 1944).
Satellit/ Scheinflugplatz
Bemerkungen:
10. November 1944: Bombardement von 96 B-17 "Flying Fortresses".
17. November 1944: Das Rollfeld war auf Grund zahlreicher Bombenkrater ausser Betrieb. Russische und weibliche ukrainische Zwangsarbeiter wurde zur Beseitigung der Schäden eingesetzt.
Januar 1945: Große Schäden im Bereich der Landebahn machten den Fliegerhorst nur bedingt einsatzbereit.
6. März 1945: Das linksrheinische Köln, und somit auch der Fliegerhorst Butzweilerhof, wurde von amerikanischen Truppen eingenommen.
Operative Einheiten:
- April - Juni 1937: I./ JG 234
- September 1939 - Mai 1940: Stab, I., II./ St. G. 77
- Dezember 1939 - Februar 1940: I. (Jagd)/ LG 2
- Mai 1940: 17./ Kur. z. b. V. 5 und 11. (N)/ JG 2
- Mai - Juni 1940: Stab, I., III./ KG 1
- August - Oktober 1940: Kur. z. b. V. 106
- Dezember 1940 - März 1941: Stab, II./ JG 53
- April - Juni 1944: II./ NJG 2
- Juli - Dezember 1944: Stab/ NJG 2
- August - Dezember 1944: II./ NJG 2
- Januar 1945: II./ SG 4
Kommandos:
- Fl. H. Kdtr. E Butzweilerhof (1939 - 1940)
- Fl. H. Kdtr. E 11/VI (1940)
- Fl. H. Kdtr. Köln-Butzweilerhof (bis 1943)
- Fl. Pl. Kdo. A 17/VI (1943 - März 1944)
- Fl. H. Kdtr. A (o) 9/VI (April 1944 - März1945)
Kommandanten:
- Obstlt. Peter Bouillon (25. September 1943 - 7. März 1944?)
- ...
Stationierte Einheiten:
- Teile des Lw.- Bau- Btl. 109/ XI (K) (Oktober 1944)
- ...
Quellen:
- Diverse Archive nach Henry L. deZeng IV.
- Kuvert: Sammlung des Wehrmachtsarchiv Köln