Garnison  Köln

Die Geschichte der Wehrmacht in Köln

Flakartillerie

Organigramm der Kölner Flak

 Zur Organisation der Luftabwehr in Köln

1.1 Einsatz und Unterstellung der 7. Flak-Division

Am 11. März 1940 wurde aus dem Luftverteidigungskommando 4 der westliche Teil ausgegliedert und als Luftverteidigungskommando 7 aufgestellt. Somit unterlag diesem Kommando die Verteidigung des Luftraumes Köln-Aachen.

Am 1. September 1941 wurde das Luftverteidgungskommando 7 in die 7. Flak-Division umbenannt. Zum 31. Dezember 1941 verfügte die Division über 38 schwere, 23 mittlere und leichte Batterien sowie 18 Scheinwerferbatterien. 

Bis 1943 wurde der Division auch der Luftraum Bonn zugeteilt, so dass am 13. Januar 1943 die Division 53 schwere, 36 mittlere und leichte Batterien sowie  vier Luftsperrbatterien befehligte.

Am 19. Januar 1944 betrug die Stärke schließlich 57 schwere und  22 mittlere und leichte Batterien, 23 Scheinwerferbatterien, drei Luftsperrbatterien sowie vier Nebelkompanien.

Im September 1944 schied der Bereich Aachen auf Grund der vorrückenden amerikanischen Verbände aus und wurde dem III. Flakkorps unterstellt. Am 21. Dezember hatte die Division schließlich eine Stärke von 59 schweren, 29 mittleren und leichten Batterien, 10 Scheinwerferbatterien und einer Nebelkompanie.

Am 23. Januar 1945 wurde schließlich die gesamte 7. Flak-Division dem III. Flakkorps unterstellt. 

Der Divisionsgefechtstand war 1945 von Köln nach Herkenrath verlegt worden von wo er Anfang April 1945 in Gefangenschaft ging. 

Auf dem heutigen Kölner Stadtgebiet (in rot sind die Orte markiert, die zwar in den Bereich der 7. Flakdivision fallen, jedoch nicht auf Kölner Stadtgebiet liegen) waren folgende Einheiten zur Luftabwehr stationiert:

Stand 6. Juni 2020


Grundsätzlich:
Im Bereich des „Äußeren Grüngürtels“ befanden sich einige schwere Flakstellungen die zur Sektorverteidigung bei alliierten Luftangriffen (nicht zur Objektverteidigung!) der Stadt Köln errichtet wurden.
Hier unterschied man zwischen einer „beschränkt ausgebauten“ Flakbatterie und einer solchen im „Vollausbau“. 
Im Wesentlichen bestand eine Feuerstellung aus vier an den Ecken eines offenen Rechtecks gelegenen Geschützständen, wobei die Längsausdehnung des Rechtecks in der Regel Südsüdwest bis Nordnordwest ausgerichtet war, wie es auch beim vorliegenden Relikt der Fall war. In der Mitte befand sich die Gerätestellung mit E-Messgerät im südlichen Bereich und dem Kommandohilfsgerät im Norden. Zusammen bildeten diese Gerätschaften die Befehlsstelle II. Verbunden waren beide Stände durch einen geknickten Gang. Ungefähr in der Mitte dieses Ganges befand sich eine Nische für einen Verteilerkasten von wo aus die Kabel zur Übertragung der Schusswerte an die einzelnen Geschütze zusammenliefen.
In einiger Entfernung (einige 100m) lag eine abgesetzte Gerätestellung für das Hauptkommandogerät (Befehlsstelle I) mit einer weiteren Unterkunftsbaracke, die zugehörige Funkstellung und eventuelle  Nahprotzenstellung.


1.1 Die Geschützstände
Bei den Geschützständen gab es keine Regelbauten, wie es z.B. bei Bunkern der Fall war. Die Grundrissformen lassen sich allerdings in drei Grundtypen unterscheiden nämlich kreisförmig, oval und eckig.
Bei sämtlichen Anlagen ist jedoch die Breite der Ein- und Ausfahrt für die Geschütze gleich, nämlich drei Meter. Die Standfläche im Inneren hat nahezu immer einen Durchmesser von sieben Metern. Auch die einzelnen Nischen für Gerät-, Unterschlupf und Munition hatten einheitliche Abmessungen (ca. 1,50m Tiefe und bis zu 2m breit), deren Anzahl innerhalb der Geschützstände variierte allerdings. Die Ein- und Ausfahrten lagen fast immer im Norden bzw. Süden und waren aus Betonwänden die zur jeweiligen äußeren Öffnung hin abgeschrägt waren. Die Wandstärke betrug 40cm, manchmal bis zu 50 cm. Die Ein- und Ausfahrten konnten durch Holzbohlen, Sandsäcke usw. verschlossen werden. Eventuelle Löcher im Boden bzw. Aussparungen in der Wandung können darauf hinweisen. Außerdem gab es Entwässerungseinbauten.


1.2 Die Gerätestellung der Befehlsstelle II
Bekannt sind hier zwei verschieden Grundformen, eine runde und eine eckige. Im Inneren gab es bei beiden Formen jeweils zwei große und eine kleine Nische. Der oben bereits erwähnte Verbindungsgang war bei beiden Varianten gleich.
Der Zugang zu den Ständen erfolgte über eine Treppe mit vier Stufen und einer Gesamthöhe von einem Meter. Die Seiten der Treppe waren abgeschrägt und endeten 10cm über dem Treppenende.
Das E-Messgerät stand auf einem 80cm hohen Betonsockel mit einem Durchmesser von vier Metern.
Die Außenwände hatten eine Stärke von 50cm und waren bis zu 1,75m hoch.

1.3 Mannschaftsbaracken                                                                                                                                       In den nicht voll ausgebauten Stellungen wurden die Mannschaften in Holz oder Ziegelbaracken untergebracht deren Größe und Aufteilung stark variieren.


Die Stellung "Klettenberg"

 

Die Stellung "Rondorf"


Bilder der sogenannten "leichten Flak". Unbekannte Verortung.


 

11. Flugmelde-Reserve-Kompanie 6

 

Überwachungskommando Köln-Ossendorf

Quellen/ Literatur:

  • Sammlung Wehrmachtsarchiv Köln
  • Helmut Neßeler